In einer Zeit, in der Krisen nicht einfach nebeneinander existieren, sondern sich zudem gegenseitig beeinflussen, werden Führungskräfte und Mitarbeiter*innen vor neue Herausforderungen gestellt. Häufig ist es nicht möglich, Strukturen zu erkennen, einzuordnen und Entscheidungen zu treffen. Um gestärkt aus der „Polykrise“ hervorzugehen, kommt es neben der Veränderung des Mindsets jetzt besonders auf das Zusammenspiel weiblicher und männlicher Führungsqualitäten an.
Komplementäre Teams fördern neue Perspektiven
Studien zeigen, dass durch die Zusammensetzung komplementärer/diverser Teams unterschiedliche Sichtweisen und neue Perspektiven entstehen. Ebenfalls erzeugt wird dabei mehr Reibungsfläche, mehr Kraft und Innovation. Dies kann sowohl bei Mitarbeiter*innen als auch bei Führungskräften neue Potenziale entfalten, die die Branche im anstrengender werdenden disruptiven Umfeld sowie im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter*innen gut gebrauchen kann.
Die Versicherungswirtschaft verfolgt als erste Branche im Branchenbeirat „Women in Leadership & Culture“ des AGV Vers. gemeinschaftlich das Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen im Interesse der Chancengleichheit aber auch der Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu steigern. Der stellvertretende Vorsitzende des Beirats, Dr. Andreas Eurich (Vorsitzender der Vorstände Barmenia Versicherungen) sagt hierzu: „Frauen geben andere Impulse als Männer, davon können Unternehmen nur profitieren. Die Stärken, die Frauen ins Unternehmen bringen, ermöglichen eine insgesamt qualitativ breitere Ausgangsbasis für Entscheidungen. In Zusammenarbeit mit dem gesamten Team können so noch kreativere und verbesserte Ergebnisse erzielt werden“.
„Frauen, die bereits Führungsverantwortung haben, können andere Frauen in ihrer Führungsmotivation stärken“, Duygu Besli (Mitglied des Vorstandes AUXILIA Rechtsschutz-Versicherungs-AG).
„Diversität wird als Business Case betrachtet, nicht als nice to have“, Laura Gersch (CFO der Allianz Versicherungs-AG) www.agv-vers.de.
Die Branche nutzt bereits seit Jahren u.a. das Instrument des Inhouse-Mentorings. Weibliche Mentees profitieren von den Karrierestrategien, den Netzwerken, dem Verhaltensstil und den Erfahrungen ihrer Mentorin. Zum einen kann die Mentorin Vorbild bzw. Sparringspartnerin sein, sie kann anregen, klarer zu kommunizieren und mutiger zu werden und Netzwerke aufzubauen und zum anderen auch eine Quelle für Information und Motivation sein.