Die Kommunikationswissenschaftlerin, Barbara von Meibom, geht davon aus, dass „Führung in klassischer Form zurückgehen und stärkere Einzelverantwortung bei Mitarbeiter*innen/Kolleg*innen zunehmen wird. Wertschätzende Führung verfolgt das Ziel, die Fähigkeit zur Selbstführung zu stärken. Es zählen Augenhöhe, Mindset und Einstellung, nicht Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft und sozialer Stand. Veränderungsbereitschaft und deren Akzeptanz werden fester Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Wichtige Attribute dieses Führungsstils sind: Klarheit über Macht und Gestaltungspotenziale, deren Würdigung und Entfaltung, transparente Kommunikation aber auch das Stecken klarer Grenzen und deren Kommunikation, ggfs. das Sanktionieren von Grenzverletzungen.
Dieser Wandel im Führungsverständnis setzt - auf Basis ehrlichen Interesses an der Person - eine individuelle Auseinandersetzung mit Kolleg*innen und deren Wunsch nach gleichberechtigtem und lösungsorientiertem Arbeiten voraus. Das „Orchestrieren4“ von hochqualifizierten Kolleg*innen und die teilweise Verantwortungsübergabe an diese lassen neue Freiräume entstehen, die durch die Führungskräfte sinnvoll genutzt werden können. Wünschenswert wäre z.B. der Aufbau von Resilienz-Know-how, um auch bei (agiler) Remote-Arbeit eventuelle (psychische) Belastungssituationen frühzeitig zu erkennen. In BANI-Zeiten wird die Rolle der Führungskraft als Mentor*in an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht als „geerdetes und inspirierendes Vorbild“ - verwurzelt und angebunden zugleich - das Zusammenspiel innerer und äußerer Führungsqualitäten vorzuleben.